Der Bassist der Stimulators wurde am 21. März (Frühlingsanfang) 1966 in Landau in der Pfalz geboren.
Aufgewachsen im nahegelegenen Weinort Essingen, ging er dort auch zur Grundschule, wo er schon frühzeitig zu einer musikalischen Karriere ermutigt wurde. „Du armer Bub bist ja völlig unmusikalisch“, meinte seine Klassenlehrerin in der Dritten nach dem ersten Vorsingen. Auch von seinen sonstigen schulischen Leistungen war sie nicht wirklich begeistert. So war es ihm eine große Genugtuung, dieser Superpädagogin bei einem späteren Treffen ihre Frage „Und was ist aus dir geworden?“ mit „Nach meinem Abitur bin ich Musiker geworden“ zu beantworten. Denn trotz aller „Ermutigung“ zur Musik war dieser Weg früh vorgezeichnet.
Mit neun greift Uli zur verwaisten Gitarre seiner Schwester, und auch auf der Heimorgel seines Bruders werden die Melodien aus der ZDF-Hiparade und Ilja Richters „Disco“ nachgespielt. Mit elf tritt er in das Essinger Mandolinen- und Zupfinstrumentenorchester ein (doch, so hieß das). Nach kurzer Zeit wird dort eine elektrische Bassgitarre samt Verstärker angeschafft, und Uli verliebt sich sofort in dieses Instrument. (Sorry, Herr Süskind, aber mancher kommt doch freiwillig zum Bass). Bald darauf sucht die Dorfrockband einen Bassisten, um auf den örtlichen Faschingsbällen zu spielen, man will sich eine P. A. finanzieren. Nach kurzer Diskussion im Hause Lehmann (Danke Mum & Dad) bekommt Uli die Erlaubnis, mitzuspielen, und das Jugendamt erteilt eine Sondergenehmigung, da er zur Zeit des ersten Auftritts noch keine 14 ist.
Uli profitiert von den um einiges älteren und erfahreneren Musikern, doch das meiste lernt er durch das Heraushören von Platten von Songs wie „Smoke On The Water“ bis „Schneewalzer“, von Neuer Deutscher Welle bis Foxtrott, Folk und Volksmusik, vom Schlager bis zum Top 40-Hit. Hier erlernt er die Funktionsweise des Basses in den unterschiedlichsten Stilen und legt somit das Fundament für sein variables Spiel. Zunächst hauptsächlich Rock-Fan (Deep Purple, AC/DC, Queen, Led Zeppelin), sieht er mit 14 eine Dokumentation über Bluesmusik. Trotz der beschränkten Auswahl an Bluesscheiben im einzigen Plattenladen in Landau ergattert er Aufnahmen von Lightnin’ Hopkins, Howlin’ Wolf, Memphis Slim (den er ein Jahr später auch live sieht) u. a. Der Besitzer des Ladens wird auf ihn aufmerksam und gibt ihm Tips.
Zur selben Zeit kauft sich Uli von seiner ersten Gage sein erstes eigenes Equipment: einen Vantage Passivbaß und einen Acoustic 150 Watt Transistor-Amp. Mit 15 jamt er zum ersten Mal mit dem schwarzen Sänger Bill Langston, mit dem er mit der Band Funk Taxi in den nächsten Jahren überregional recht erfolgreich tourt. Durch ihn lernt er viele wichtige schwarze Funk- und Soul-Bands kennen. Neben eigenen Songs gehören Nummern von den Commodores, Grover Washington, Marvin Gaye u. a. zum Programm. Die Band wird in der Region oft als Support bekannterer deutscher Acts gebucht wie z. B. Rodgau Monotones, Schwoissfuass, Guru Guru und Embryo.
Nach dem Abi zieht Uli nach München und leistet seinen Zivildienst. Sein Musikgeschmack begrenzt sich mittlerweile auf Jazz-Rock und Jazz. Man kann ihn guten Gewissens einen arroganten Puristen nennen. Glücklicherweise lernt er einen Heavy-Rock-Gitarristen kennen, dessen Band gerade einen Bassisten sucht. Bei der ersten Probe merkt Uli, wie schwierig es ist, guten Achtelrockbass zu spielen, und muss anerkennen, dass er noch viel zu lernen hat. Seitdem ist er von jeglichem Purismus geheilt. Der zweite Gitarrist dieser Band ist Werner „Rif Kif“ Pornekovsky, der später die Freaky Fukin’ Weirdoz mitbegründet, auf deren Album „Senseless Wonder“ Uli als Gast zu hören ist. Nach einer zweieinhalbjährigen Odyssee durch Bayern (zu den Stationen zählen Passau, Altötting und Burghausen) tourt Uli in der Lederhose durch die Vereinigten Arabischen Emirate und Hongkong (wo er in einer Fernsehshow in Lederhosen gegen die Harlem Globetrotters Basketball spielt – den Ball sucht er immer noch). Danach spielt Uli in der Band von Ali Khan, wo Peter Schneider das erste Mal auf ihn aufmerksam wird, bei Lisa Fitz und bei der wahnsinnigen Trash-Reggae-Band Dauertest, wo er von zwei Rastas aus Tobago in die tieferen Geheimnisse von Ska, Rock Steady und Calypso eingeweiht wird. Als Uli nach München zurückkommt, wird er in die sich gerade in der Gründung befindende Peter Schneider Blues Band geholt. Und so beginnt die bis heute anhaltende Zusammenarbeit und Freundschaft der beiden.
Nach fast fünf Jahren und zwei Alben („Got To Move On“ und „Rockin’“) geht Peter nach Amerika, während Uli der Band von Georg Ringsgwandl beitritt, mit der er die nächsten vier Jahre tourt und an den Münchener Kammerspielen das Musical „Die Tankstelle der Verdammten“ aufführt. Da ihn dies musikalisch nicht auslastet, spielt er zusätzlich bei der Ludwig Seuss Band, wann immer es der Tourplan zulässt. Daneben spielt und jamt er mit allem, was in Europa im Blues Rang und Namen hat: Christian Willisohn, Alby Donnelly, Vince Weber, Axel Zwingenberger, Nick Woodland, Abi Wallenstein, Henry Heggen, Lousiana Red... Nachdem er Ringsgwandl endgültig den Rücken kehrt, um wieder „nur Musik zu machen“, und Peter mittlerweile aus den USA zurückgekehrt ist, werden die Stimulators gegründet. Daneben arbeiten die beiden zusammen in der Band von Steve „Big Man“ Clayton. Etwa gleichzeitig begann seine Zusammenarbeit mit Flo in dessen Salemstudio. Dort erlernte Uli seine Kenntnisse als Tontechniker/ Produzent bei vielen Musik-, Film- und Werbeproduktionen.
Aktuell ist er mit den Stims, seiner Duopartnerin Alegria Mannhardt als "Index Finger" , "The Wild Bluesmen" mit Steve Big Man Clayton und Peter Schneider und "The Finest Four"ständig zu hören. Zusätzlich arbeitet er als Freelancer für viele Bands diverser Stilrichtungen und als Recording Artist vor und hinter dem Mischpult.
Discographie (Auszug)
A. L. I.: Thanx, Big Deal
Peter Schneider Bluesband: Got To Move On, Rockin’
Ludwig Seuss Band: Live, Organized, Swamp Stomp
Freaky Fukin Weirdoz: Senseless Wonder
Ringsgwandl: Der Gaudibursch vom Hindukusch
Meilhammer und Schlenger: Herbert und Schnippsi in: Du und i und mei Mamma
Cypress Grove: Turn Your Money Green
Stimulators: Voodoo Swing, Secret Mission, Pirate Music, Spin, Style, Loaded, Rhythm Fever, Unplugged, Travelogue
Florian Sagners Groovedeepartment: Trumpoetry, About Time
Cafe del Mar: Dreams IV.
Shoot the Piano Player (feat. Carolyn Breuer)
The Wild Bluesmen: Homecoming, Two Nights
Black Patti: Red Tape